Vor allem im Keller: Schimmelgefahr im Sommer
Der richtige Wandanstrich kann vorbeugen und neutralisiert Gerüche

Die größte Gefahr von Schimmelbildung lauert in der kalten Jahreszeit bei ungenügendem Heizen. Sollte man meinen. Doch auch der Sommer birgt ein nicht zu unterschätzendes Schimmelrisiko. Vor allem im Keller, wenn durch fast unvermeidliches fehlerhaftes Lüften die warme Luft auf die kühlen Wände trifft und dort kondensiert, entstehen die Lieblingsbedingungen der schädlichen Pilzsporen. Doch mit dem richtigen Anstrich kann man weitgehend vorbeugen.
„Grundsätzlich sollte man an heißen Tagen nur in den kühleren Nacht- und Morgenstunden lüften und die Fenster tagsüber geschlossen lassen, um den Temperaturunterschied so gering wie möglich zu halten“, so Thomas Bühler vom Naturbaustoffhersteller HAGA. Doch in der Praxis ist das oft kaum möglich. „Wer möchte schon Einbrechern den roten Teppich ausrollen?“
Hilfreich ist auf jeden Fall ein Wandanstrich mit Naturkalk, der über zwei starke Trümpfe zur Schimmelvorbeugung verfügt. Er kann zum einen – anders als glatte synthetische Anstriche – Wasser aufnehmen, wieder abgeben und somit den unerwünschten Feuchtefilm auf der Wand verhindern. Durch diese Diffusion werden auch Gerüche neutralisiert – ein in Kellern durchaus erfreulicher Nebeneffekt. Überstrapazieren sollte man die Fähigkeit zur Feuchteregulierung aber nicht. „Die warme, feuchte Luft nach Möglichkeit dauerhaft von den kühlen Wänden fernzuhalten, ist oberstes Gebot“, so Bühler. Und: Kalk ist mit einem pH-Wert von bis zu 13 so stark alkalisch, dass Schimmelsporen und Bakterien auf der Oberfläche kaum eine Überlebenschance haben.
Von einer weiteren nützlichen Eigenschaft des Kalks profitieren v.a. oft sehr staubige reine Nutzkeller: Kalk ist antistatisch. Staub, Schmutz und andere Kleinstpartikel können sich nur schwer an den Wänden ablagern. Dieser Effekt beruht auf chemischen Prozessen. Löschkalk nimmt beim Abbinden in einem langanhaltenden Prozess Kohlendioxid auf. Bei diesem Nachhärten bilden sich immer wieder feine kristalline Schutzschichten. Dieses komplexe Wechselspiel zwischen Löschkalk und CO2 geht mit einer Selbstreinigung der Oberfläche einher. Die Wände bleiben so über Jahre frischer und sauberer. Das zahlt sich v.a. bei für Keller häufig bevorzugten weißen Anstrichen aus. „Durch die Reinheit und Feinheit des Alpennaturkalks erreichen HAGA Kalkfarben eine hohe Deckkraft, daher können wir sogar gänzlich auf das umstrittene Titanweiß verzichten“, so Bühler.
Wer seine Kellerräume als Wohnbereich oder Hobbyraum nutzt, kann auch auf Naturkalkputze zurückgreifen. Sie erlauben anspruchsvolle Gestaltungstechniken und können – wie auch die Wandfarben – mit natürlichen Pigmenten oder Vollton- und Abtönfarben in allen Farbtönen eingefärbt werden. Sowohl Kalkfarben als auch -putze sind aufgrund des hohen pH-Wertes nach Herstellerangaben ohne chemische Konservierungsmittel circa ein Jahr haltbar.


